Von Anfang an – ein Leben lang
Logopädische Unterstützung kann in jeder Lebensphase sinnvoll sein. Unsere Arbeit ist so bunt wie das Leben selbst. Und das macht sie so besonders.
Vielen ist nicht bewusst, wie vielfältig unser Arbeitsfeld ist. In unserer Praxis behandeln wir Babys, Kinder, Jugendliche, Erwachsene und Seniorinnen und Senioren. Jede Altersgruppe bringt ganz eigene Themen und Bedürfnisse mit.
Sprache ist nicht nur ein Mittel zur Verständigung – sie ist Ausdruck unserer Persönlichkeit, unserer Erinnerungen, unserer Geschichte.
Logopädie kann helfen, den Alltag zu erleichtern, Risiken wie Verschlucken zu reduzieren und soziale Isolation zu verhindern.
Säuglinge: Start ins Leben mit Unterstützung
Typische Herausforderungen:
- Trink- und Schluckstörungen (z. B. bei Frühgeburt oder Lippen-Kiefer-Gaumenspalte)
- Probleme beim Saugen, Stillen oder Atmen
- Entwicklungsrisiken durch neurologische Grunderkrankungen
Therapieansätze:
- Beratung und Anleitung der Eltern im Umgang mit Füttern und Stillen
- Frühförderung orofazialer Funktionen (z. B. durch Mundmassage, Lagerung, sensorische Reize)
- Interdisziplinäre Zusammenarbeit mit Kinderärztinnen, Stillberaterinnen oder Physiotherapie
Kleinkinder und Kinder: Sprache entdecken
Typische Herausforderungen:
- Sprachentwicklungsverzögerungen oder -störungen
- Aussprachestörungen (z. B. Lispeln, Laute werden ersetzt oder ausgelassen)
- Stottern oder Poltern
- Auffälligkeiten beim Sprachverständnis
- Auditive Verarbeitungs- und Wahrnehmungsstörungen
Therapieansätze:
- Spielerisches Training mit alltagsnahen Materialien
- Förderung von Wortschatz, Grammatik und Lautbildung
- Elternberatung zur sprachfördernden Kommunikation im Alltag
- Spezielle Stottertherapie, angepasst ans Alter und Erleben des Kindes
Jugendliche und junge Erwachsene: Stimme, Sprache, Identität
Typische Herausforderungen:
- Stottern, das sich in der Pubertät verstärkt oder verändert
- Stimmstörungen (z. B. durch häufiges Sprechen, Stimmbelastung oder hormonelle Umstellungen)
- Sprachstörungen nach Schädel-Hirn-Trauma oder Erkrankungen
- Artikulationsprobleme, die das Selbstbewusstsein beeinflussen
Therapieansätze:
- Gesprächstherapie und Atem-Stimmtraining
- Techniken zur Stotterkontrolle, Sprechtempo und Selbstsicherheit
- Video-Feedback, Rollenspiele, Alltagstraining
- Körperarbeit zur Förderung des stimmlichen Selbstausdrucks
Erwachsene: Stimme erhalten, Sprache sichern
Typische Herausforderungen:
- Beruflich bedingte Stimmstörungen (z. B. bei Lehrerinnen, Erziehern, Callcenter-Mitarbeitern)
- Sprach- oder Sprechstörungen nach neurologischen Ereignissen (z. B. Schlaganfall, Schädel-Hirn-Trauma, Tumorerkrankungen)
- Schluckstörungen (Dysphagien)
- Redeflussstörungen (z. B. Stottern in sozialen oder beruflichen Situationen)
Therapieansätze:
- Stimmschonendes Sprechen und Stimmkräftigung
- Logopädische Rehabilitation (z. B. nach Schlaganfall: Aphasie-, Dysarthrie- oder Dysphagietherapie)
- Training für funktionales Schlucken und Ernährungssicherheit
- Gesprächsübungen und Strategien für flüssigeres Sprechen
Hochbetagte Menschen: Würde, Teilhabe, Sicherheit
Typische Herausforderungen:
- Sprachabbau bei Demenz (z. B. Wortfindungsstörungen, Verstehen fällt schwer)
- Schluckstörungen mit Gefahr des Verschluckens
- Verlust der Sprache oder Stimme nach neurologischen Erkrankungen
Therapieansätze:
- Erhalt kommunikativer Fähigkeiten so lange wie möglich
- Übungen zur Erinnerung, Orientierung und Alltagskommunikation
- Schlucktraining zur Vermeidung von Aspiration und Mangelernährung
- Angehörigenberatung und Anleitung pflegender Personen
Was uns täglich motiviert: Kleine und große Erfolge
Manchmal sind es die kleinen Schritte, die den größten Unterschied machen – ein Kind, das nach Wochen plötzlich „Mama“ sagen kann. Ein junger Mann, der sich nach Jahren des Stotterns wieder traut, vor anderen zu sprechen. Eine Seniorin, die nach einem Schlaganfall wieder sicher schlucken kann und dadurch Lebensqualität zurückgewinnt.
Typische Erfolgsmomente aus unserer Praxis:
- „Endlich kann mein Kind erzählen, was es erlebt hat.“ – Nach Monaten des Wortschatztrainings beginnt ein Vorschulkind, erste kleine Geschichten zu erzählen – und blüht dabei richtig auf.
- „Ich hätte nie gedacht, dass ich wieder laut singen kann.“ – Eine Chorleiterin erhält nach einer Stimmtherapie ihre volle Klangkraft zurück.
- „Mein Vater verschluckt sich kaum noch – das nimmt uns allen die Angst.“ – Nach gezielter Schlucktherapie kann ein älterer Patient wieder sicher essen und trinken.
- „Er spricht jetzt wieder mit seinen Freunden.“ – Ein stotternder Teenager entwickelt neue Sprechstrategien und fasst Selbstvertrauen im Alltag.
Fragen, die uns oft gestellt werden
Eltern und Angehörige haben viele Fragen – und das ist gut so. Hier ein paar der häufigsten:
„Ist es normal, dass mein Kind mit drei Jahren noch nicht richtig spricht?“
→ Viele Kinder sprechen im Alter von drei Jahren noch nicht grammatikalisch korrekt. Wenn Sie jedoch den Eindruck haben, dass Ihr Kind im Vergleich zu Gleichaltrigen auffällig wenig oder undeutlich spricht, kann eine logopädische Abklärung sinnvoll sein.
„Wächst das Stottern meines Kindes einfach wieder raus?“
→ Stottern kann sich im Kleinkindalter spontan zurückbilden – aber nicht immer. Eine frühzeitige logopädische Einschätzung hilft, die Situation besser einzuordnen und den passenden Zeitpunkt für eine mögliche Therapie zu finden.
„Meine Mutter kann nach dem Schlaganfall kaum noch sprechen – bringt Logopädie jetzt überhaupt noch etwas?“
→ Ja. Auch wenn die Kommunikation stark eingeschränkt ist, lässt sich oft viel bewirken – von der Wiedererlangung einzelner Wörter bis hin zu Strategien für nonverbale Verständigung.
„Ich weiß nicht, wie ich mein Kind im Alltag sprachlich fördern kann.“
→ Genau dabei unterstützen wir Sie gern: Mit einfachen Tipps und gezielten Übungen, die sich leicht in den Familienalltag integrieren lassen.
Haben Sie Fragen zur Sprachentwicklung, zur Stimme oder zum Sprechen nach Krankheit oder Unfall?
Wir sind gerne für Sie da – mit einem offenen Ohr für alle Generationen.